Le Bon Marché – das größte Kaufhaus von Paris

Le Bon Marché

Das Le Bon Marché zählt zu den bekanntesten Kaufhäusern von Paris. Es ist sogar das älteste Warenhaus der Welt.

Wo liegt das Kaufhaus Le Bon Marché?

Zu finden ist das Le Bon Marché am linken Seineufer an der Rue de Sèvres im 7. Stadtbezirk von Paris.

Das größte Warenhaus der Metropole ist in nur zehn Minuten vom Jardin du Luxembourg sowie 15 Minuten vom Tour Montparnasse aus zu erreichen.

Die nächste Métrostation zum Kaufhaus heißt „Sèvres - Babylone“. Dort verkehren die Linien 10 und 12.

Deutsch übersetzt bedeutet Bon Marché so viel wie „günstige Preise“. Dennoch stehen dort viele Luxusartikel im Angebot und die Brieftasche leert sich oft schneller als gedacht.

Zu den Waren gehören zum Beispiel Kleidungsstücke von internationalen Designern, feine Kosmetika sowie prachtvolle Schmuckstücke.

Jedes Jahr wird das Le Bon Marché von Millionen Menschen besucht.

Was ist das Besondere am Le Bon Marché?

Das Le Bon Marché ist nicht nur eines der vornehmsten Kaufhäuser der französischen Hauptstadt, sondern zugleich auch das älteste Warenhaus der Welt.

Seine Konstruktion erfolgte u. a. durch den berühmten Ingenieur Gustave Eiffel (1832–1923). Für die Bauarbeiten war sogar mehr Eisen nötig als für den legendären Eiffelturm.

Beim Le Bon Marché handelt es sich eigentlich um viele kleine Luxusboutiquen.

Eine weitere Attraktion stellt das „Théâtre de la Beauté“ mit seinen Kosmetika und Parfüms dar.

Zum Angebot zählt zudem erlesene Mode für Damen und Herren.

Weitere Offerten sind:

  • das Uhrensortiment,
  • das Lederwarensortiment,
  • die Schmuckabteilung,
  • das Sortiment für Accessoires,
  • die Kinderabteilung.

Ebenfalls Bestandteil des Le Bon Marché ist das La Grande Épicerie de Paris. Dabei handelt es sich um die Abteilung für Lebensmittel, die sich in vier Bereiche gliedert. Dies sind Frischwaren, frisch zubereitete Erzeugnisse sowie Lebensmittel und Wein. Dabei sind auch ausgefallene Waren zu bekommen.

Wie das Le Bon Marché entstand

Eng verbunden ist die Gründung des Le Bon Marché mit dem Unternehmer Aristide Boucicaut (1810–1877), der als Pionier des modernen Kaufhauses gilt.

Mit seiner Frau Marguerite wurde Boucicaut 1848 Geschäftspartner bei den Brüdern Videau. Läden mit Waren, die in einem Schaufenster präsentiert wurden, gab es damals schon einige in Paris. In einem dieser Läden hatte Aristide Boucicaut als Verkäufer begonnen. An der Rue de Sèvres machte Paul Videau das „Au Bon Marché“ auf.

Im Jahr 1852 konnte Boucicaut die Mehrheit der Anteile übernehmen. Seine erste Tätigkeit war der Ausbau des Textilgeschäftes. Außerdem wurden sämtliche wichtigen Lebensbereiche wie Haushalt, Mode, Schreibwaren und Spielzeug abgedeckt.

Aber auch die Dienstleistungen erneuerte Boucicaut. Zum Beispiel erhielten die Kunden die Ware kostenfrei geliefert. Jeder Kunde bekam zudem als Dank für einen Kauf ein Sammelbild geschenkt. Wer nicht zufrieden war, sollte sein Geld zurückerhalten.

Weil die Videaus Bedenken gegen die offensive Expansionsstrategie hatten, wurden sie 1863 von den Boucicauts ausgekauft.

Unter der Mitwirkung von Gustave Eiffel erfolgte die Vergrößerung des Kaufhauses, das der Schriftsteller Émile Zola (1840–1902) als „Kathedrale des Kommerzes“ bezeichnete.

Der wirtschaftliche Erfolg des Warenhauses ließ nicht lange auf sich warten und immer mehr Kunden aus ferneren Orten statteten dem Le Bon Marché einen Besuch ab.

Auch Madame Marguerite Boucicaut (1816–1887) erwies sich als überaus geschäftstüchtig. So richtete sie in der Nähe des Kaufhauses das Luxushotel Lutetia ein, damit Besucher von außerhalb dort übernachten konnten.

Eine Zeitlang war das Le Bon Marché sogar das größte Kaufhaus der Welt.

Die Konkurrenz schläft nicht

Der Erfolg des Le Bon Marché rief natürlich auch einige Nachahmer auf den Plan. So wurden 1855 am rechten Ufer der Seine die „Grands Magasins du Louvre“ von Alfred Chauchard, Charles Eugène Faré und Auguste Hériot ins Leben gerufen.

Ein Jahr später fand die Gründung des Kaufhauses „À la Belle Jardinerie“ statt.

Im Jahr 1865 schloss sich das Kaufhaus „Le Printemps“ an, das es noch heute gibt.

1869 kam mit dem „Le Samaritaine“ ein weiteres Warenhaus hinzu.

Die große Zeit der Kaufhäuser hatte begonnen.

Außerdem galt das Le Bon Marché als Vorbild für das 1907 in Berlin errichtete Kaufhaus des Westens (KaDeWe).

Umwandlungen im 20. Jahrhundert

1984 übernahm die Gruppe LVMH (Louis Vuitton Moët Hennessy) das Le Bon Marché und unterzog das Kaufhaus einer gründlichen Modernisierung. So entstanden viele neue Einrichtungen wie der Weinkeller La Cave.

Weitere Neuheiten waren ein Schuster, ein Barbier-Shop, das Einführen von Herrenmode sowie diverse technische Einrichtungen.

Eine andere Attraktion ist La Grande Épicerie. Dabei handelt es sich um die umfangreichste Feinkostabteilung von Paris.

Über 5000 Erzeugnisse aus aller Welt werden dort angeboten. Sie lassen sich wie in einem normalen Supermarkt einkaufen.

Sollte einmal keine Zeit für einen Besuch im Le Bon Marché sein, können die Produkte auch online bestellt werden.

Wer ein feines Dîner genießen möchte, kann dies im Restaurant La Table tun.

Im zweiten Stockwerk finden regelmäßig kulturelle Ausstellungen statt.

Soziale Fürsorge für die Mitarbeiter

Obwohl Kaufhausgründer Aristide Boucicaut sein Unternehmen, das eine Vielzahl von Mitarbeitern umfasste, nach einer strengen Hierarchie führte, vergaß er auch die soziale Fürsorge nicht, um sein Personal dauerhaft an sich zu binden.

Darüber hinaus wollte er die aufstrebenden Gewerkschaften aus dem Le Bon Marché fernhalten. Aus diesem Grund richtete er in dem Großkaufhaus soziale Einrichtungen ein wie:

  • kostenfreie Betreuung durch einen Betriebsarzt,
  • Mitarbeitersparen,
  • Gratiskurse zur Fortbildung am Abend,
  • Vorsorgekassen, die beitragsfrei waren,
  • Betriebsunterkünfte für Personal, das alleinstehend war.

1876 gründete Boucicaut die Vorsorgekasse des Bon Marché, deren Finanzierung durch den Arbeitgeber erfolgte.

Die Mitglieder der Kasse erhielten die Gelegenheit, sich zu bestimmten Fristen ein kleines Kapital auszahlen zu lassen, über das sie im Alter verfügen konnten.

Jeder Mitarbeiter erhielt zudem pro Tag zwei kostenlose warme Mahlzeiten.

Weiterhin bekamen die Angestellten Beteiligungen an Umsatz und Gewinn.

Nach dem Tode ihres Mannes setzte Marguerite Boucicaut die Unternehmenspolitik ihres Mannes fort und führte Versicherungsschutz sowie Sprachkurse für die Angestellten ein.

Ein Beispiel, das in anderen Pariser Kaufhäusern seine Fortsetzung fand.

Angestellte des Kaufhauses wurden zum Mitarbeitersparen ermutigt. So erhielten sie die Gelegenheit, bis zu 3000 Franc ihres Gehalts in die Firma zu investieren. Dabei bekamen sie einen Zinssatz von 6 Prozent.

Ab 1872 durften die Angestellten zudem kostenfreie Abendkurse absolvieren. Dazu zählten Kurse in Chorunterricht, Musikunterricht, Fechten oder englischer Sprache.

Die besten Absolventen erhielten vom Le Bon Marché einen Studienaufenthalt über sechs Monate in London.

Für Angestellte, die in den Unterkünften des Kaufhauses lebten, wurde eine Krankenstation eingerichtet.

Stattliche Preise

Obwohl Le Bon Marché „kleine Preise“ bedeutet, sind es die Preise dort jedoch nicht. So werden Luxusartikel von etablierten Marken offeriert, die entsprechend kostspielig ausfallen.

Luxuriöse Haute-Couture-Bekleidung gehört ebenso zum Angebot wie aufwendige Schmuckkollektionen oder exquisite Kosmetikproduktionen.

Zu den Pluspunkten des Kaufhauses gehört, dass es nicht allzu überlaufen ist, sodass genug Zeit für eine entspannte Auswahl und Entscheidung vorhanden ist.

Besonders zu empfehlen ist ein Besuch des Le Bon Marché während des Ausverkaufs, dann kann sich ein Einkaufsbummel durch den Konsumtempel lohnen.

Weitere bekannte Pariser Kaufhäuser

Wem das Le Bon Marché für eine Shopping-Tour nicht ausreicht, kann zusätzlich einen Abstecher in andere Pariser Kaufhäuser unternehmen.

Als besonders empfehlenswert gelten das „Le Printemps“ sowie „Les Galeries Lafayette“, die beide am Boulevard Haussmann liegen.

Das Le Printemps war das erste Kaufhaus in Paris mit elektrischer Beleuchtung.

Das 1893 eröffnete Warenhaus Les Galeries Lafayette punktet u. a. mit seiner sehenswerten Glaskuppel.

Ebenso wie im Bon Marché fallen die Preise in beiden Warenhäusern gehoben aus. Einen Besuch wert sind sie aber auf alle Fälle.

Reiseinfos
Adresse

Le Bon Marché
24 Rue de Sèvres
75007 Paris
Frankreich

48.851262475585, 2.3242789693185

Webseite

www.24s.com

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