Bourdelle-Museum
Musée Bourdelle
Das Bourdelle-Museum ist dem Künstler Antoine Bourdelle gewidmet, der um die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert von sich reden machte. Das heutige Museum im Herzen von Paris war früher Wohnung und Atelier des Schülers von Auguste Rodin.
Das Museum liegt an der Rue Antoine-Bourdelle, diese wiederum gehört zum Montparnasse-Viertel. Zahlreiche Metrostationen umgeben diese Region, ebenso sind es nur wenige Schritte zu einem Parkhaus oder dem Gare Montparnasse.
Holzschnitzer, Rodin-Schüler und Bildhauer
Schon in seinen frühen Teenagerjahren übte sich Bourdelle als Holzschnitzer. Mit 27 begann er, Skulpturen von Beethoven zu formen. Dessen charakteristisches Haupt passte gut zu Bourdelles pathetischen Ausdrucksformen, die allerdings immer in Bewegung scheinen.
Bourdelle wurde Rodin-Assistent und war seinerseits später Lehrer bedeutender Künstler, dadurch auch jemand mit viel Einfluss auf die weitere Geschichte der Bildhauerei.
Einige Jahre vor seinem Tod wurde er Offizier der französischen Ehrenlegion. Er unterrichtete an der Académie de la Grande Chaumière am Montparnasse und war Mitbegründer des Salon des Tuileries, auch Salon du Mai genannt, einer der bedeutendsten Kunstausstellungen in Paris.
20 Jahre nach seinem Tod im Jahre 1929 wurde seine Wirkungsstätte, an der er 45 Jahre lebte und arbeitete, zum Musée Bourdelle.
Wer den Künstler selbst "besuchen" möchte, findet ihn auf dem Friedhof Montparnasse in der Nachbarschaft anderer berühmter Künstler, Politiker und Wissenschaftler.
Antoine Bourdelle – ein vielseitiges Talent
Das Museum zeigt Bourdelles eigene, meist monumentale Werke, aber auch solche aus seiner persönlichen Sammlung: Es reihen sich illustre Namen aneinander, ob Ingres, Rodin oder Delacroix.
Zudem finden Besucher grafische, malerische und fotografische Arbeiten Bourdelles. Typischerweise war er als Künstler nicht auf ein Genre beschränkt, sondern versuchte sein Talent an zahlreichen Aufgaben.
Doch gerade seine Skulpturen lassen niemanden unberührt, die Mimik scheint mit dem Betrachter zu sprechen, die in Stein erstarrten Bewegungen erwecken den Anschein, jederzeit lebendig werden zu können. Setzt das Pferd im Garten seinen Sprung in der nächsten Sekunde fort? Arbeitet sich diese Figur nicht gerade aus ihrem steinernen Gefängnis heraus?
Beeindruckende Exponate
Die offenen Räume des Hauses und die Anordnung der Exponate lassen viel Platz, um die Arbeiten in Ruhe von allen Seiten zu betrachten. Das helle Holz der Tische bildet den neutralen Untergrund, um die oft dunklen Formen perfekt zur Geltung zu bringen.
Das Atelier Bourdelles bietet wie alle Werkstätten den Eintritt in die Arbeitswelt des Künstlers. Hier dominiert beispielsweise der "Sterbende Zentaur", der neben dem berühmten "Herakles der Bogenschütze" (auch "Herakles mit dem Bogen" genannt) ebenfalls im Ingres-Museum in Bourdelles Geburtsort Montauban zu sehen ist: Beide Künstler wurden dort geboren.
Musée Bourdelle
18 Rue Antoine Bourdelle
75015 Paris
Frankreich