Vercingetorix – Keltenfürst, Römerfeind, französischer Nationalheld
Vercingetorix' Herkunft
Vercingetorix' Vater Celtillus wurde von eigenen Stammesmitgliedern ermordet, als Vercingetorix noch ein Kind war. Über die weitere Familie ist wenig bekannt. Vercingetorix selbst soll zwischenzeitlich aus Gergovia verbannt worden sein, fand aber bei anderen Stämmen so viel Zuspruch für seine römerfeindliche Haltung, dass er schließlich auch in der Heimat genügend Rückhalt hatte.
Der Aufstand gegen die Römer
Es gelang Vercingetorix, immer mehr Stämme in Gallien für einen Aufstand gegen Caesar zu mobilisieren und ein gemeinsames Heer aufzustellen. Um das Jahr 52 v. Chr. kam es zu mehreren Schlachten mit wechselndem Kriegsglück. Auch die Taktik der verbrannten Erde – Vercingetorix verbrannte eigene Dörfer, um dem Gegner den Nachschub zu erschweren – brachte nicht den erhofften Erfolg. So ging auch die Schlacht von Avaricum (heute Bourg) verloren - und war gleichzeitig ein Erfolg für den Arvernerfürsten, weil er weitere Stämme gewinnen konnte und man ihn zum König wählte. In der Schlacht von Gergovia wurden die Römer dann endlich geschlagen, jedoch musste sich Vercingetorix schon kurz darauf nach Alésia zurückziehen. Bei der Belagerung durch die Römer hielt er der militärischen Übermacht nicht stand, obwohl weitere gallische Stämme zu Hilfe eilten. Die Gallier mussten sich ergeben und Caesar nahm Vercingetorix als Gefangenen mit nach Rom, um ihn im Triumphzug zu präsentieren. Vercingetorix verbrachte sechs Jahre in römischen Kerkern bevor er im Jahre 46 v. Chr. hingerichtet wurde.
Vercingetorix in der neueren Zeit
Im 19. Jahrhundert wurde der Arvernerfürst als Vereiniger der gallischen Stämme zum Sinnbild des französischen Nationalismus. Das berühmteste Denkmal ließ Napoleon III. am historischen Ort der Schlacht von Alésia (auf dem Mont Auxois in Burgund) erbauen. Künstlerisch wurde Vercingetorix in zahlreichen Werken verewigt, wie in „Die Eiche des Vercingetorix“ von Courbet, und auf dem Gemälde von Royer ist die Niederlage des Vercingetorix so dargestellt, dass er stolz und hoch zu Ross dem tiefer sitzenden Caesar seine Waffen geradezu vor die Füße wirft. Bis in die heutige Zeit ist dieser Herausforderer der römischen Weltmacht in Gallien einer der Nationalhelden Frankreichs. Zahlreiche Filme und Dokumentationen künden davon, zum Beispiel der Film „Vercingetorix – Kampf gegen Rom" von 2001 mit Christopher Lambert. Nicht zuletzt schlägt sich der Mythos in den berühmten Comicfiguren von Asterix und Obelix nieder, die den Kampf gegen die Römer sozusagen in seinem Namen fortsetzen.