Caesar und Vercingetorix
Einigung der Gallier
Während über Caesar aufgrund der vielen Berichte seiner Zeitgenossen das meiste bekannt ist, bleibt die Figur des Vercingetorix im Dunklen. Nur Berichte über seine militärischen Erfolge und Misserfolge und seinen Tod in römischer Gefangenschaft blieben der Nachwelt erhalten. Als sicher gilt, dass Vercingetorix schon früh gegen die Herrschaft der Römer in Gallien aufbegehrte. Zunächst bemühte er sich, seine Feindschaft zu verbergen, und mit den Römern zu kooperieren, um später zehn Monate lang die vielen Gallierstämme im Kampf gegen den großen Feldherrn Caesar zu vereinen.
Kampf gegen Caesar
Caesar hatte 58 v. Chr. Gallien erobert. Celtilius, der Vater des Vercingetorix, hatte versucht, die verstreuten gallischen Stämme unter sich zu sammeln, um sich gegen die Besetzung zu verteidigen. Die gallischen Arvernerfürsten fürchteten sein Streben nach der Krone und ermordeten Celtilius. Sein Sohn übernahm nach seinem Tod die Führung. Mehrere Jahre lang galt Vercingetorix als Verbündeter der römischen Besatzungsmacht. Im Jahre 52 v. Chr. gelang es ihm jedoch, die zerstrittenen gallischen Herrscher unter sich zu einigen. Er wurde zu ihrem „großen König der Krieger“, wie sein Name in der keltischen Übersetzung lautet. Eine direkte Konfrontation vermied er zunächst, sondern setzte auf die Politik der „verbrannten Erde“, indem er Dörfer niederbrennen ließ. Zur direkten Auseinandersetzung mit Caesar kam es in mehreren Schlachten. Zehn Monate lang kämpfte die gallische Armee gegen die Heerscharen der Römer. Bei Gergovia gelang es Vercingetorix, Caesar zu dessen großem Entsetzen eine Niederlage beizubringen. Der Sieg war jedoch nicht von langer Dauer. Bei der Schlacht von Alesia stellte Caesar Vercingetorix eine Falle und rieb die gallische Streitmacht auf.
Vercingetorix, der französische Nationalheld
Vercingetorix wurde gefangen genommen, und im Triumphzug nach Rom gebracht. Dort wurde er sechs Jahre lang im Kerker gehalten. Caesar verzieh dem Arvernerfürsten die Niederlage von Gergovia niemals und ließ ihn schließlich erwürgen. Vercingetorix gilt noch heute als der große Einiger der gallischen Nation. Ähnlich wie in Deutschland um Hermann den Cherusker haben sich auch in Frankreich viele Legenden um Vercingetorix gebildet. Viele Denkmäler wurden zu seinen Ehren errichtet. Die Comic-Autoren René Goscinny und Albert Uderzo verwendeten die historischen Gegebenheiten in ihren Asterix-Heften und verhalten dem Arvernerfürsten zu einer großen Popularität.