Ostern in Frankreich

Wenn der Frühling ins Land zieht, wächst meist auch die Reiselust. Warum verbringst du nicht einfach mal das Osterfest bei unseren französischen Nachbarn? Allerdings musst du wissen, dass sich Ostern in Frankreich doch in manchem von Ostern in Deutschland unterscheidet. Das betrifft nicht zuletzt den Osterhasen.
Ostern Frankreich
Kein Osterhase, aber Ostereier werden auch in Frankreich gesucht ( © MK-Photo - Fotolia.com )

Ostern in Frankreich im Vergleich zu Ostern in Deutschland

Im Gegensatz zu Deutschland ist der Karfreitag in Frankreich kein gesetzlicher Feiertag. Das wird dich als Touristen aber wahrscheinlich weniger stören, im Gegenteil: So kannst du bestens Land und Leute bei den Vorbereitungen auf Ostern erleben.

In Frankreich wirst du aber wohl auf den Osterhasen verzichten müssen. Den Osterhasen gibt es in Frankreich erst seit Neuestem, und zwar im Fernsehen zu bewundern.

Osterfisch und Osterhase

Aber die Franzosen haben auch ein Tier, das zu Ostern eine besondere Bedeutung erlangt: den ‚poisson d'Avril’, den Osterfisch. Dieser hat seinen großen Auftritt jedoch eigentlich, wie sein Name schon sagt, erst im April. Es ist in Frankreich Brauch, dass die Kinder am 1. April versuchen, den Erwachsenen Papierfische an die Kleidung zu heften, sozusagen als Aprilscherz.

Weil er ein altes christliches Symbol ist, dient der Fisch aber auch als passendes Symboltier für das Osterfest.

So wie in Deutschland gibt es für die Kinder Osterferien.

Fliegende Glocken aus Rom

In freudiger Erwartung lauschen vor Ostern viele Kinder, die in Frankreich christlich-katholisch erzogen werden, dem Gloria-Läuten der Kirchenglocken. Dann aber verstummen am Karfreitag sämtliche Glocken in Frankreich. Diese Stille soll an die Kreuzigung Jesu Christi erinnern.

Den Kindern wird die Geschichte erzählt, dass die Glocken sich auf die Reise nach Rom gemacht hätten. Auf dem Hinflug sammeln sie die ganze Trauer über die Kreuzigung Christi ein, laden sie beim Papst ab und lassen sich aufs Neue segnen. Mit dem Segen bringen sie dann Süßigkeiten zurück und verteilen diese beim Rückflug an den unmöglichsten Stellen, wo die Kinder sie dann ab Ostersonntag, wenn die Glocken wieder läuten, suchen müssen.

Es gibt im Land zahlreiche Veranstaltungen zu dieser ‚chasse aux œufs’ (wörtlich ‚Eierjagd’), die zum Beispiel in der Parkanlage eines Schlosses o. Ä. ausgerichtet wird. Aber auch so unterschiedliche Einrichtungen wie das ‚Hard Rock Café Paris’ oder das ‚Centre des monuments nationaux’ haben besondere Osterveranstaltungen für Kinder im Programm.

Osterlamm und Ostereier

Traditionell bringt man in Frankreich zu Ostern den ‚gigot d'agneau’ auf den Tisch. Die Lammkeule ist mit recht viel Knoblauch gespickt und wird mit grünen oder weißen Bohnen serviert.

Auch findet man in Frankreich das gebackene Osterlamm auf der österlichen Kaffeetafel.

Neben der Ostereiersuche rollen die Franzosen auch gern Eier zu Ostern. Wessen Ei bei diesem Wettbewerb unbeschädigt bleibt, besitzt das Siegerei. Es symbolisiert das Wegrollen des Felsbrockens vor Jesu Grab, das die Auferstehung Christi ermöglichte.

Anzeige