Pfarrkirche Saint-Germain-l'Auxerrois
Église Saint-Germain-l'Auxerrois
Saint-Germain-l'Auxerrois war einst die Pfarrkirche der Könige Frankreichs. Sie wurde mehrere Male verwüstet. Viele Louvre-Künstler haben hier ihr Grab. Die Kirche liegt im Herzen von Paris, im 1. Arrondissement, direkt an der Place du Louvre.
Der imposante Bau, der während der Hugenottenverfolgung im 16. Jahrhundert zu trauriger Berühmtheit gelangte, ist mit der Linie 1 über die Metrostation Louvre-Rivoli erreichbar.
Pfarrkirche im Herzen von Paris
Bereits im 6. Jahrhundert soll am heutigen Standort der Kirche ein Baptisterium des christlichen Königs Chlodwig gestanden haben, in dem die königlichen Soldaten getauft wurden.
Nach der Zerstörung durch normannische Krieger im 11. Jahrhundert wurde der Grundstein für eine neue Kirche gelegt, deren Bau sich bis zum 15. Jahrhundert hinzog. Das Langhaus und das Querhaus entstanden zu dieser Zeit. Durch die lange Bauzeit erklärt sich die Mischung aus vielen verschiedenen Baustilen, die der Kirche ein nicht immer einheitliches Aussehen verleihen.
Die Kirche Saint-Germain-l'Auxerrois gehörte zum Königspalast (Louvre) und diente dem französischen Hofstaat seit dem 15. Jahrhundert als Hofkapelle. Nach der Französischen Revolution wurde sie lange als Scheune genutzt, bis sie wieder als Kirche Verwendung fand.
Bei Unruhen im Jahre 1831 wurde der Bau stark beschädigt und erst einige Jahre später wieder restauriert.
Saint-Germain-l'Auxerrois – Kirche im spätgotischen Stil
Die Kirche besteht aus mehreren Bauteilen wie dem Lang- und dem Querhaus sowie einem niedrigen Glockenturm aus dem 12. Jahrhundert und dem hohen Wehrturm aus dem 19. Jahrhundert.
Im Inneren der Kirche sind zahlreiche Statuen zu besichtigen. Als älteste ist die Trumeaufigur des Heiligen Germanus zu nennen, die einst das Westportal zierte, wegen der Umweltbedingungen jedoch in den Innenraum verlegt wurde.
Die Kirche Saint-Germain-l'Auxerrois verfügt über zwei Orgeln. Die ältere Orgel erbaute 1771 François-Henri Clicquot. Durch den etwas verborgenen Standort auf der Westempore wurde das Instrument vor der Zerstörung während der Revolution bewahrt. Die Orgel hat 32 Register auf 3 Manualen. Eine weitere Chororgel stammt aus dem Jahr 1838.
Wahrzeichen der „Pariser Bluthochzeit“
In der Kirche Saint-Germain-l'Auxerrois sind die Gräber zahlreicher Künstler zu finden, die am Hofe des Königs gedient hatten.
Während der Verfolgung der Hugenotten in Frankreich sollen die Glocken der Kirche 1572 die Bartholomäusnacht eingeläutet haben, in deren Verlauf viele tausend Menschen hingerichtet wurden.
Die Église Saint-Germain-l’Auxerrois, die ihren Namen dem Bischof von Auxerre, dem Heiligen Germanus, verdankt, gilt seither als Zeichen für die „Pariser Bluthochzeit“. Filme und Kunstwerke beschäftigen sich mit der Rolle von Saint-Germain-l'Auxerrois in dieser Zeit. 1867 schuf der französische Impressionist Claude Monet sein gleichnamiges Gemälde, das heute in der Alten Nationalgalerie hängt.
Église Saint-Germain-l'Auxerrois
2 Place du Louvre
75001 Paris
Frankreich