Paris Geheimtipps: 15 Orte & Aktivitäten abseits der Touristenpfade
Die schönsten Geheimtipps in Paris
Kaum eine europäische Stadt ist so beliebt und bekannt wie die französische Metropole Paris.
Sie strotzt geradezu vor populären Attraktionen wie dem Eiffelturm, der Kathedrale Notre-Dame, dem Louvre, dem Triumphbogen oder Disneyland.
Diese Sehenswürdigkeiten ziehen Jahr für Jahr Millionen von Besuchern in ihren Bann.
Manch einem ist dieser Trubel aber mitunter zu viel, sodass er sich sehenswerte oder interessante Attraktionen wünscht, die weniger gut besucht sind und etwas mehr Ruhe bieten.
Selbstverständlich lassen sich in Paris auch einige Geheimtipps finden, die zum Verweilen einladen.
INHALT
- Die Freiheitsstatuen von Paris
- Das Rodin-Museum
- Musée Carnavalet
- Sainte Chapelle
- Promenade Plantée
- Parc Floral de Paris
- Der Friedhof von Montmartre
- Der Friedhof Père Lachaise
- Jardin des Plantes
- Das Strandufer der Seine
- Marché Saint-Quentin
- Kino Paris Story
- Die versteckten Passagen von Paris
- Das Atelier des Lumières
- Die Katakomben von Paris
1. Die Freiheitsstatuen von Paris
Wer an die Freiheitsstatue denkt, dem fällt natürlich sofort New York ein, zu dessen größten Wahrzeichen diese Sehenswürdigkeit gehört.
Weniger bekannt ist, dass in Paris ebenfalls fünf dieser berühmten Attraktionen in unterschiedlichen Größen stehen.
Zu den bekanntesten Exemplaren zählt die Statue von 1875, die im Museum der Künste und Berufe von Paris (Musée des arts et métiers) im 3. Arrondissement bewundert werden kann.
Dabei handelt es sich um das Modell, das der französische Bildhauer Frédéric-Auguste Bartholdi (1834–1904) als Vorbild für die berühmte Statue in New York kreierte.
1886 machte Frankreich den USA die Freiheitsstatue zum Geschenk.
Ein weiteres Exemplar von Bartholdi befindet sich seit 2012 im Musée d´Orsay im 7. Pariser Stadtbezirk.
Die Statue entstand anlässlich der Pariser Weltausstellung im Jahr 1900.
Von 1906 bis 2012 war die Sehenswürdigkeit im Jardin du Luxembourg untergebracht. Seit 2013 kann dort eine Kopie der Freiheitsstatue besichtigt werden.
Das nächste Modell der berühmten Freiheitsstatue ist an der Île aux Cygnes (Insel der Schwäne) im 15. Arrondissement zu finden.
Der dortige künstliche Damm liegt an der Seine unweit des Eiffelturms. Diese Version der Freiheitsstatue bringt es auf eine Höhe von 11,50 Meter.
Amerikanische Bürger, die in Paris lebten, schenkten der französischen Hauptstadt 1889 diese Statue.
Sie blickt in die Richtung, in der ihre Schwesterstatue jenseits des großen Teichs in New York steht.
Ebenfalls in Eiffelturmnähe ist die fünfte Pariser Freiheitsstatue untergebracht. Sie steht am Bug einer Barke, die am rechten Ufer der Seine liegt.
2. Das Rodin-Museum
Zu den Geheimtipps von Paris gehören auch verschiedene Museen.
Besonders zu empfehlen ist das Rodin-Museum (Musée Rodin), das 1919 eröffnet wurde und dem berühmten französischen Bildhauer Auguste Rodin (1840–1917), der als Wegbereiter der Moderne gilt, gewidmet ist.
Rodin setzte Maßstäbe auf den Gebieten von Skulpturen und Plastiken.
Das Gebäude des Museums stammt aus dem Jahr 1727 und diente zunächst als Hotel.
1820 wurde es von der Gesellschaft vom Heiligen Herzen Jesu erworben.
1904 konfiszierte der französische Staat das Gebäude, in dem sich anschließend verschiedene Künstler niederließen.
1909 wurden vier Zimmer im Erdgeschoss von Auguste Rodin gemietet.
Als noch im selben Jahr das Gebäude verkauft werden sollte, bat der Bildhauer darum, hier bis zu seinem Lebensende wohnen zu dürfen.
Durch den Einfluss eines Senators ließ sich der Verkauf verhindern.
Nach Zustimmung des Staates erfolgte 1916 die Umwandlung des Anwesens in das Musée Rodin, das am 4. August 1919 eröffnet wurde.
Zu Rodins Werken, die im Rodin-Museum bewundert werden können, zählen u. a. die Skulptur von Honoré de Balzac, das Monument Victor Hugo, Der Denker von 1880 sowie Le Baiser von 1886.
Darüber hinaus sind Werke von Rodins Freundin Camille Claudel sowie Stücke von Vincent van Gogh, die zu Rodins Privatsammlung gehörten, im Museum ausgestellt.
Vom wunderbaren Garten aus lässt sich ein Blick auf bekanntere Pariser Sehenswürdigkeiten werfen.
3. Musée Carnavalet
Ein weiterer Pariser Geheimtipp ist das Musée Carnavalet, ein ehemaliger Stadtpalast.
Es befindet sich im 3. Arrondissement in der Rue de Sévigné Nr. 23 im Stadtteil Marais.
Das städtische Museum befasst sich in seinen Ausstellungen mit den Ursprüngen von Paris und reicht thematisch bis in die heutige Zeit.
Erbaut wurde der frühere Stadtpalast zwischen 1548 und 1560 im Renaissance-Stil. Dem Bauwerk wurde seinerzeit große Bewunderung zuteil.
Seit 1866 gehört das Gebäude zum Besitz der Stadt Paris.
Das Museum bietet Exponate, die sich von der Zeit des Römischen Reiches bis in die Gegenwart erstrecken.
Besonders erfreulich an der Dauerausstellung ist, dass sie kostenfrei besucht werden kann.
Zu erreichen ist das Museum über die Métrolinie 1.
Zu den interessanten Ausstellungsstücken zählen zum Beispiel ein Modell der Île de la Cité, das aus dem 16. Jahrhundert stammt, gotische Skulpturen, verschiedene Gemälde aus dem 17. Jahrhundert sowie diverse Alltagsgegenstände aus unterschiedlichen Zeitepochen.
Als Besonderheit gilt die Uhrensammlung. So befinden sich mehrere Uhren noch in Betrieb, die zu jeder vollen Stunde gemeinsam schlagen.
4. Sainte Chapelle
Zu den Geheimtipps auf der Île de Cité (Stadtinsel) im 1. Arrondissement zählt die etwas versteckt gelegene ehemalige Palastkapelle Sainte-Chapelle (Heilige Kapelle).
Das Gebäude entstand zwischen 1244 und 1248 als Palastkapelle der damaligen Residenz des Königs im hochgotischen Stil auf Geheiß von König Ludwig IX. (1214–1270).
Während der Französischen Revolution fiel eine Vielzahl der in der Kapelle untergebrachten Reliquien den Revolutionären zum Opfer.
Unter Bürgerkönig Louis-Philippe konnte das Bauwerk später wieder saniert werden.
Die Sainte-Chapelle umfasst zwei Stockwerke. Während das obere Stockwerk für den König und sein Gefolge reserviert war, blieb dem einfachen Volk das untere Stockwerk vorbehalten.
Als besonders sehenswert gelten die Buntglasfenster, die es auf eine Höhe von 15 Metern bringen. Sie sorgen für eine faszinierende Atmosphäre.
Von der Sainte-Chapelle aus ist es nicht weit zu bekannten Pariser Sehenswürdigkeiten wie der Kathedrale Notre-Dame oder der Conciergerie.
5. Promenade Plantée
Bei der Promenade Plantée handelt es sich um einen Parkwanderweg, der eine Länge von 4,5 Kilometern sowie eine Fläche von 3,7 Hektar erreicht.
Er verläuft durch den 12. Stadtbezirk und beginnt in der Nähe des Place de la Bastille.
Das Ostende befindet sich an der Straßenbahnhaltestelle Montempoivre.
Angelegt wurde der städtische Wanderweg 1969 auf einer alten Eisenbahntrasse.
Die Promenade Plantée ermöglicht entspannte Spaziergänge durch Pariser Parks und Gärten an Brücken und Viadukten vorbei.
Dabei punktet die Promenade immer wieder mit ihrem Grün.
Bewundern lassen sich auf dem Spaziergang Bambushaine, Staudenbeete sowie Torbögen mit ihren Ranken.
6. Parc Floral de Paris
Im Osten von Paris kommen Freunde von Blumen und Grünanlagen auf ihre Kosten.
Im Frühjahr präsentieren sich die Tulpen in voller Pracht, im Sommer haben dagegen die Seerosen in den Teichen Hochkonjunktur. In den Herbstmonaten rücken die Dahlien in den Vordergrund.
Angelegt wurde der Parc de Floral 1969 im Bois de Vincennes, der zu den wichtigsten Naherholungsbieten von Paris zählt und Teil des 12. Stadtbezirks ist.
Seit 1998 gehört der Park zum Botanischen Garten von Paris.
Als besonders bedeutend gelten verschiedene Sammlungen an Rhododendren, Kamelien und Schwertlilien.
Ebenso befinden sich in der Anlage Efeupflanzen sowie Pflanzen, die für Arzneimittel genutzt werden.
Auch eine Botanikschule sowie ein Schmetterlingshaus sind vorhanden.
Wer zwischendurch eine Pause einlegen möchte, kann dies in einem der Cafés oder Restaurants tun. Als Alternative lässt sich auch ein Picknick veranstalten.
Kinder kommen auf einem umfangreichen Spielplatz auf ihre Kosten.
Außerdem lassen sich verschiedene Sportarten ausüben.
7. Der Friedhof von Montmartre
Für eine Besichtigungstour gelten einige Pariser Friedhöfe als Geheimtipps.
Zu den bekanntesten Anlagen zählt der Friedhof von Montmartre (Cimetière de Montmartre), der den drittgrößten Friedhof der französischen Hauptstadt darstellt.
Er liegt nicht weit vom Moulin Rouge entfernt in der Avenue Rachel Nr. 20 und gehört zum 18. Pariser Stadtbezirk im Nordteil der Metropole.
Der 1825 errichtete Friedhof ist auch eine der ältesten Ruhestätten von Paris und umfasst rund 20.000 Gräber.
Dabei fanden auf dem Cimetière de Montmartre zahlreiche prominente Künstler ihre letzte Ruhestätte wie Alexandre Dumas, Heinrich Heine, Jacques Offenbach, Edgar Degas und Michel Galabru.
8. Der Friedhof Père Lachaise
Noch bekannter als der Friedhof von Montmartre ist der Friedhof Père Lachaise.
Als Namensgeber diente der Beichtvater von König Ludwig XIV.
Ihre letzte Ruhe auf dem sehenswerten Gelände fanden zahlreiche Prominente wie Frédéric Chopin, Édith Piaf, Sarah Bernhardt, Oscar Wilde, Samuel Hahnemann und Jim Morrison.
Auf dem 44 Hektar umfassenden Friedhof lassen sich Haussmann-Gruften, gotische Gräber und antike Mausoleen bewundern.
Es werden auch geführte Rundgänge angeboten.
9. Jardin des Plantes
Der wunderbare Pflanzengarten (Jardin des Plantes) im 5. Arrondissement am südlichen Ufer der Seine ist einer der schönsten botanischen Gärten von Paris.
Er bietet seinen Besuchern eine Pause abseits vom Trubel der Großstadt.
Angelegt wurde er ab 1626 als königlicher Kräutergarten.
Er umfasst eine riesige Vielfalt an Pflanzen.
Außerdem gibt es Gewächshäuser, in denen tropische Palmen und Kakteen aus der Wüste gedeihen.
Ebenfalls Bestandteil des Parks sind das paläontologische Naturkundemuseum sowie die Grande Galerie de l´Evolution.
Wer mit Kindern unterwegs ist, sollte auch der Menagerie des Plantes, dem Zoo im Pflanzengarten, einen Besuch abstatten.
Dort lassen sich u. a. Esel, Affen, Flamingos sowie Riesenschildkröten bewundern.
10. Das Strandufer der Seine
Eine besondere Atmosphäre bietet das Ufer der Seine jeden August.
Dann hat Paris an dem Fluss sogar seinen eigenen Strand, weil einige Stellen mit Sand aufgeschüttet werden.
Mit Sonnenschirmen und Liegestühlen entsteht eine sommerliche Strandatmosphäre.
Ein Besuch von Paris Plage in der Nähe vom Hôtel de Ville ist ideal, um eine schöpferische Pause zwischen den Besuchen der vielen Sehenswürdigkeiten einzulegen und ein Picknick zu machen.
11. Marché Saint-Quentin – ein kulinarischer Geheimtipp
Wer bei seinem Parisbesuch zwischendurch Hunger verspürt, ist in der klassischen Markthalle "Marché Saint-Quentin" genau an der richtigen Adresse.
So findet er dort alle möglichen Lebensmittel.
In der Markthalle kann außerdem zu Mittag gegessen werden.
Zu erreichen ist der Marché Saint-Quentin über die Métrostation Gare de l'Est.
12. Geheimtipp bei Regenschauern – das Kino Paris Story
Eine gute Gelegenheit, sich die Zeit bei einem Regenschauer zu vertreiben, bietet das Kino Paris Story, das neben der Opéra Garnier liegt.
Zu jeder vollen Stunde läuft dort ein Film, der 50 Minuten dauert, über Paris.
Die interessanten Luftaufnahmen enthalten ergänzende Kommentare in verschiedenen Sprachen wie Deutsch, Englisch, Holländisch, Italienisch und Spanisch.
Da jeder Zuschauer Kopfhörer erhält, kann er den Film in seiner bevorzugten Sprache verfolgen.
13. Die versteckten Passagen von Paris
Als Geheimtipp gelten die versteckten Passagen von Paris, die sich manchmal eher zufällig entdecken lassen.
Sie entstanden zwischen dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert und brachten es auf insgesamt 300 Passagen.
In der Gegenwart gibt es noch 24 von ihnen.
Zu finden sind sie an den Grands Boulevards.
Besonders zu empfehlen ist die Passage Jouffroy, in der es zum Beispiel ein spezielles Geschäft für Spazierstöcke gibt.
Ebenfalls einen Abstecher wert sind die Passage des Panoramas sowie die Passage Galerie Vivienne.
14. Das Atelier des Lumières
Im Ostteil von Paris in der Nähe des Friedhofs Père Lachaise liegt das Atelier des Lumières in einer früheren Eisengießerei.
Durch 360-Grad-Projektionen verwandelt sich die Halle in ein Digitalkunstwerk. Dabei erwachen berühmte Bilder zum Leben, die auf den Wänden, Säulen und Fußböden zu sehen sind.
Die verschiedenen Ausstellungen zeigen zum Beispiel Werke von Klimt und van Gogh, wobei sich die Halle in eine magische Welt verwandelt.
15. Die Katakomben von Paris
Ein weiterer Geheimtipp der französischen Hauptstadt sind die Katakomben von Paris.
Wer in die Welt der Toten vordringen möchte, ist in dem früheren Steinbruch, der 35 Meter unter der Erde liegt, genau an der richtigen Stelle.
Dort befinden sich unzählige sorgfältig aufgestapelte Schädel und Knochen von Toten.
Im späten 18. Jahrhundert waren die Friedhöfe von Paris durch verschiedene Seuchen wie zum Beispiel Cholera überfüllt, sodass die sterblichen Überreste der Verstorbenen in die alten Steinbrüche gebracht und aufbewahrt wurden.
In der heutigen Zeit lässt sich ein Teil der Katakomben besichtigen.
Die unterirdische Besichtigungstour nimmt ca. eine Stunde in Anspruch.
Weil allerdings kein Aufzug vorhanden ist, müssen die Besucher 130 Stufen hinab und anschließend 83 Stufen hinauf bewältigen.
Ein Audioguide vermittelt interessante Informationen.