SOS Racisme - Touche pas à mon pote !

SOS Racisme ist eine zuerst in Frankreich entstandene Organisation, die sich gegen Diskriminierung und für Gleichberechtigung von Menschen aller Hautfarben einsetzt. Das Logo von SOS Racisme ist eine gelbe Hand in abwehrender Haltung. auf der der Slogan der Organisation steht: „Touche pas à mon pote !“, übersetzt: „Mach meinen Kumpel nicht an!“, gemeint: Jeder 'Kumpel' ist wie ein Bruder, egal, welche Hautfarbe er hat.

Der „marche des beurs“

Im Jahre 1983 marschierte eine Gruppe von 15 jungen Franzosen mit Migrationshintergrund quer durch Frankreich, um gegen Rassismus zu demonstrieren. Hintergrund der Aktion war der neu aufkeimende rassistische Nationalismus der rechtsextremistischen Partei Frankreichs, des Front National. Der Marsch der jungen Menschen ging als „marche des beurs“ in die Geschichte Frankreichs ein. Als „beurs“ wird in Frankreich die recht große Personengruppe bezeichnet, die aus Nordafrika stammt, und die besonders häufig rassistischen Angriffen ausgesetzt ist. Als die fünfzehn jungen „beurs“ in Paris eintrafen, wurden sie von über 100.000 Menschen empfangen, die dadurch öffentlich gegen den Rassismus protestierten. Ein Zwischenfall hatte während des Marsches für großes Aufsehen gesorgt. Der Algerier Habib Grimzi, der sich zu Besuch in Frankreich aufhielt, war am 14. November 1983 von drei Legionären aus einem fahrenden Zug gestoßen worden. Dieser rassistisch motivierte Mord rüttelte viele Menschen auf.

SOS Racisme - gegen Rassismus, für Gleichberechtigung

1984, ein Jahr später, wurde die zivilrechtliche Organisation „SOS Racisme“ gegründet. Ihr Ziel ist es, pragmatisch gegen Rassismus in jeder Form vorzugehen. Waren es anfangs in erster Linie die Belange der nordafrikanischen Migranten, um die sich der Verein kümmerte, wurden später auch andere Personengruppen einbezogen, die von Diskriminierung betroffen waren. SOS Racisme deckt rassistische Handlungen auf und bringt sie zur Anzeige. Die Mitarbeiter kontrollieren zum Beispiel, ob in Diskotheken, auf Arbeitsstellen oder bei Wohnungsvermietungen Menschen wegen ihrer Hautfarbe oder Herkunft benachteiligt werden. In Schulen und Universitäten werden sie ebenfalls tätig und sorgen dort für Gleichberechtigung aller Schüler und Studenten. Seit dem Jahr 2000 hat der französische Gerichtshof die Arbeit von SOS Racisme anerkannt und der Organisation das Recht eingeräumt, in Fällen von Diskriminierung tätig zu werden. Mit zahlreichen Aktionen macht SOS Racisme immer wieder auf diskriminierende Zuständen aufmerksam und hält so das Bewusstsein der Menschen wach.

Bewegungen in Europa

Nicht nur in Frankreich ist die Organisation vertreten. Viele andere europäische Länder, darunter Österreich, Dänemark, Norwegen und Deutschland, haben Ableger von SOS Racisme ins Leben gerufen. In vielen Ländern setzen sich die Mitarbeiter für die Gleichbehandlung aller Menschen unabhängig von Rasse oder Religion ein.

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