Französische Fußballnationalmannschaft der Frauen – Geschichte und Erfolge

Falls du Fußballfan bist und die französische Frauennationalmannschaft ein Heimspiel in Paris austrägt, solltest du einen Besuch während deines Urlaubs in der französischen Hauptstadt in Erwägung ziehen. Anders als die Männer spielen die Fußballerinnen aber nicht nahezu ausschließlich im Stade de France.
Französische Frauenfußballnationalmannschaft
Mannschaft bei der WM-Qualifikation gegen Österreich (Oktober 2013) ( Ailura / Wikimedia Commons (CC BY-SA 3.0) )

Der französische Frauenfußball hat eine lange Geschichte

Die Geschichte des französischen Frauenfußballs begann schon in den 1920er Jahren, als die Kickerinnen erste Spiele durchführten, die heute jedoch nicht als offizielle Begegnungen gelten.

Das erste inoffizielle Länderspiel eines französischen Frauenteams fand 1924 in Brüssel statt, wo die Französinnen mit 2:1 gegen Belgien gewannen. Jules Rimet war in seiner Eigenschaft als Chef des französischen Fußballverbandes und Vorsitzender der FIFA bei dieser Begegnung persönlich im Stadion anwesend.

Nach dem Zweiten Weltkrieg dauerte es bis Mitte der 1960er Jahre, ehe sich wieder Frauenteams fanden. Seine offizielle Anerkennung erreichte der Frauenfußball in Frankreich allerdings erst 1970, woraufhin die Auswahlmannschaft zwei Spiele gegen Italien bestritt. Diese gelten heute jedoch ebenso wie die Beteiligung an der Frauenfußball-Weltmeisterschaft 1971 im Mexiko nicht als offizielle Fußballbegegnungen.

Das tatsächlich als offiziell anerkannte erste Spiel eines französischen Frauenfußballteams

Die Bleues, wie sich die französischen Fußballfrauen in Anlehnung an den Spitznamen des Männerteams nennen, traten im November 1971 zum ersten vom Verband offiziell anerkannten Länderspiel gegen Italien an und erreichten ein 2:2.

In den 1970er und den frühen 1980er Jahren waren die französischen Fußballfrauen nicht besonders erfolgreich. Das änderte sich, als 1987 Aimé Mignot das Traineramt übernahm. Seinen ersten großen Erfolg erzielte der Trainer, als seine Nationalmannschaft sich 1997 für die in Schweden und Norwegen ausgetragene Endrunde der Frauenfußball-Europameisterschaft qualifizierte.

Nachfolgerin im Traineramt wurde Élisabeth Loisel, bei der es sich um eine der ersten Trainerinnen einer europäischen Frauenfußballnationalmannschaft handelte. Sie erreichte mit ihrem Team die Endrunden der Weltmeisterschaft 2003 sowie der Europameisterschaften von 2001 und 2005.

Im Jahr 2007 übernahm Bruno Bini das Amt des französischen Frauen-Nationaltrainers und übte dieses bis zum Sommer 2013 aus. Sein Nachfolger wurde Philippe Bergeroo. Die französischen Fußballfrauen konnten sich seit 2009 für alle großen Turniere qualifizieren – außer für Olympia 2020.

Erfolge

Den bislang größten Erfolg der französischen Frauenfußballnationalmannschaft stellt der vierte Platz bei der Weltmeisterschaft in Deutschland 2011 dar. Vier Jahre später bei der WM in Kanada errichte das Team das Viertelfinale, ebenso bei Olympia 2016 in Rio, bei der Europameisterschaft 2017 und bei der Weltmeisterschaft 2019 im eigenen Land.

Den im Vergleich zum Algarve-Cup weniger bedeutsame Zypern-Cup konnten die Bleues sogar mehrmals gewinnen.

Zur Stärkung des Teams unterhält das französische Nationalteam eine B-Mannschaft, die gegen schwächere europäische A-Teams antritt.

Rekordspielerin ist mit 198 Einsätzen Sandrine Soubeyrand (1997–2013). Die meisten Tore hat bisher Marinette Pichon (1994–2006) mit 81 Treffern erzielt.

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