Opéra Comique

Opéra Comique

Die Opéra Comique ist ein berühmtes Pariser Theater. Man nennt es auch 'Salle Favart'. Die Pariser Komische Oper ist eines der ältesten musikdramatischen Theater Frankreichs und zählt auch heute noch zu den bekanntesten Theatern in Paris.

Die Opéra Comique: Vom Pariser Jahrmarktstheater zum Nationaltheater

Die Geschichte der Opéra Comique war turbulent und von Höhen und Tiefen gezeichnet, bis sie 2005 zu einem der wenigen "Nationaltheater" Frankreichs ernannt wurde und somit zum staatlich geförderten Theater mit Kulturauftrag aufstieg.

Wie es in der Pariser Theatertradition üblich ist, steht der Name Opéra Comique nicht für das Theatergebäude, sondern für die Institution, die 1714 unter der Herrschaft Ludwigs XIV. als Zusammenschluss zweier Jahrmarktstheater gegründet wurde und zunächst Opernparodien und Pantomimen aufführte. Bis heute gilt sie als Gegenpol zur Institution der Pariser Oper.

Die Heimat der Komischen Oper ist seit Beginn des 19. Jahrhunderts die Salle Favart, deren heutiger prachtvoller Bau 1898 als drittes Haus dieses Namens errichtet wurde.

Aufgrund finanzieller Schwierigkeiten verlor die Opéra Comique 1936 für mehrere Jahrzehnte ihre Selbständigkeit. Erst 1990 konnte sie ihrem Schattendasein wieder entkommen und erhielt 2005 sogar den Status eines öffentlich subventionierten Nationaltheaters.

Die "Opéra comique" als Programmschwerpunkt

Mit der Ernennung zum Nationaltheater begann für die Opéra Comique eine neue Ära. Ziel des Ensembles ist es seitdem, das Programm und das Repertoire in Anknüpfung an seine historische Aufführungspraxis zu gestalten.

Wie bereits ihr Name vermuten lässt, ist die Geschichte der Komischen Oper eng mit dem musikalischen Genre der "Opéra comique", der französischen Form der Komischen Oper, verbunden.

Die "Opéra comique" entstand im musikbegeisterten Paris des 18. Jahrhunderts. Ihre Wurzeln liegen jedoch im 17. Jahrhundert, in den Vaudevilles, den Vorstadtkomödien mit Musikeinlagen.

Ein besonderes Merkmal der "Opéra comique" war es zunächst, dass die einzelnen Musikstücke durch gesprochenen Text verbunden waren, so, wie es auch im deutschen Singspiel und in der Spieloper der Fall ist. Außerdem spielten die Stücke nicht in der Antike oder in der Mythologie, sondern in der Gegenwart oder der näheren Geschichte.

Allerdings ist die Handlung der "Opéra comique" keineswegs zwangsläufig komisch, sie kann durchaus auch tragisch oder sentimental sein. Die Bezeichnung kommt vielmehr daher, dass die Tragödie lange Zeit offiziell dem Adel vorbehalten war und sich die "Opéra comique" als Theaterform des Bürgertums davon abgrenzte. Im 19. Jahrhundert bildete die "Opéra comique" außerdem den Gegenpol zur Grand Opéra.

Entsprechend ihrem Kulturauftrag bilden deshalb Werke wie Charles Gounods "Faust", Claude Debussys "Pelléas et Mélisande" oder Jacques Offenbachs "Hoffmanns Erzählungen" den Schwerpunkt des Programms. Daneben kommen aber auch Werke nicht-französischer Komponisten oder moderne Opern zur Aufführung.

Anfahrt

Die Opéra Comique liegt am Place Boieldieu 1 im 2. Arrondissement. Sie ist erreichbar mit den Metrolinien 3 (Haltestelle Quatre-Septembre) oder 8 und 9 (Richelieu-Drouot), mit den Vorortszügen des Reseau Express Regional (RER A, Haltestelle Auber) sowie mit den Bussen Linie 20, 27, 39, 48, 52, 67, 74, 85 und 95.

Reiseinfos
Adresse

Opéra Comique
5 Rue Favart
75002 Paris
Frankreich

48.871136, 2.337845

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