Museum Nissim de Camondo
Musée Nissim de Camondo
Das Musée Nissim de Camondo ist ein Pariser Museum für Innenarchitektur und Einrichtungskunst. Es handelt sich um ein kleines Museum, das ein komplett eingerichtetes Stadthaus aus der Zeit des auslaufenden 19. Jahrhunderts zeigt.
Das Kleinod befindet sich direkt am Parc Monceau im Quartier Porte Maillot – Monceau im 17. Arrondissement. Erreichbar ist das Musée Nissim de Camondo mit den Métro-Linien 2 und 3. Die Haltestelle ist Villiers.
Das Museum Nissim de Camondo – Kleinod am Parc Monceau
Moïse de Camondo, ein angesehener Bankier, stammte aus einer alten Familie, die ursprünglich aus Konstantinopel nach Frankreich gekommen war. Er erbte das Grundstück am Parc de Monceau und ließ das bestehende Gebäude abreißen, um einen Bau nach eigenen Vorstellungen zu schaffen.
Das herrschaftliche Haus, in dem heute das Musée Nissim de Camondo untergebracht ist, wurde 1911 im Auftrag von Moïse de Camondo von dem Architekten René Sergent errichtet. Das Stadtpalais mit seiner klassischen Fassade besteht aus zwei Flügeln, die sich zum Garten hin öffnen. Als Vorbild diente das Petite Trianon von Versailles.
Seit 1936 steht das Museum Nissim de Camondo der Öffentlichkeit zur Verfügung. Benannt wurde es nach dem Sohn des Erbauers, der im 1. Weltkrieg gefallen war.
Vollständig erhaltenes Herrschaftshaus
Das Besondere des Museums besteht darin, dass hier ein ganzes Wohnhaus erhalten ist. Der Besucher kann nicht nur die herrschaftlichen Räume, sondern auch die abgetrennt liegenden Wohnräume der Bediensteten besichtigen. Erstaunlich sind die Funktionsräume wie Küche und Bäder, die hinter der prachtvollen Innenausstattung kaum zu vermuten sind.
Das Musée Nissim de Camondo ist ein klassisches Beispiel dafür, wie eine hochgestellte Familie im 19. Jahrhundert lebte und wie sich die Trennung zwischen den Herrschaften und den Dienstboten gestaltete.
Die Sammlung von Moïse de Camondo
Sehr sehenswert ist die Ausstattung der Herrschaftsräume. Edle Savonnerie-Teppiche aus dem 17. Jahrhundert dienen als Wandbehang. Gemälde und andere Dekorationen sind ebenfalls an den Wänden zu bewundern. Eine besondere Attraktion ist das Tafelsilber von Orloff. Die russische Zarin Katharina die Große hatte es einst in Auftrag gegeben.
Natürlich durfte in einem herrschaftlichen Haus wie dem der Camondos auch das Porzellanservice aus dem Haus Sèvres nicht fehlen. Weitere Ausstellungsstücke sind Keramiken und Kunstgegenstände, die der Erbauer bei Lebzeiten zusammengetragen hatte.
Musée Nissim de Camondo
63 Rue de Monceau
75008 Paris
Frankreich