Hauptsitz der UNESCO
Maison de l'UNESCO
Das Maison de l'UNESCO in Paris, der Hauptsitz der UNESCO, ist ein Architekturdenkmal der 1950er-Jahre. Viele berühmte Künstler haben daran mitgewirkt. Das Maison de l'UNESCO findet sich direkt im Anschluss an die Geländeflucht von Eiffelturm, Marsfeld und Militärschule an der Place de Fontenoy.
Die UNESCO, die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur, ist eine international tätige Gesellschaft, die als selbstständige Organisation zu den Vereinten Nationen gehört.
Wer nicht zu Fuß vom Eiffelturm oder dem östlich davon gelegenen Invalidendom kommt, fährt beispielsweise bis zur Metrostation Ségure. Dann sind es nur noch wenige Schritte zu den Flaggen der aktuell 195 Mitgliedsstaaten und dem imposanten Gebäude des Maison de l'UNESCO. Deutschland trat der UNESCO 1951 bei.
Der frühere Skandalbau als moderne Architekturgeschichte
Die Baugeschichte des am 3. November 1958 eingeweihten Skelettbaus war spannend. Entworfen wurde der seinerzeit höchst moderne, geradezu futuristische Y-Bau von den Architekten Marcel Breuer, Pier Luigi Nervi, Antonio Nervi und Bernard Zehrfuss, die damit nicht nur einen Kontrapunkt zu der auch baugeschichtlich historisch dominierten Achse Richtung Eiffelturm setzten, sondern sich jahrelang mit der Stadt Paris und ihren Bürgern auseinandersetzten. Die UNESCO demonstrierte mit dem Maison de l'UNESCO ihren auch inhaltlich gestalterischen Anspruch an Gegenwart und Zukunft.
Dass sich die UNESCO in Paris niederlassen wollte, wurde bereits 1945 auf der konstituierenden Versammlung in London beschlossen. Heute steht der Sekretariatsbau auf Säulen und wird durch Beton und Glas dominiert. In einem zweiten Bau, mit dem ersten durch eine Wandelhalle verbunden, befinden sich der große Plenarsaal und diverse Räume für Kommissionssitzungen. Ein weiterer Bau ist den Delegationen vorbehalten. Interessant sind die vielen Kunstwerke im Außen- und Innenbereich, die berühmte Künstler wie Henry Moore, Joán Miro und Pablo Picasso geschaffen haben - gerade dessen Werk, bemalte Holzpaneele, stieß allerdings auch auf vehemente Kritik.
Zahlreiche Aufgaben und Aktivitäten
Von der UNESCO werden Projekte gefördert und initiiert, die beispielsweise der Idee der „Bildung für alle“ folgen oder sich länderübergreifend mit ethischen oder menschenrechtlichen Problemen beschäftigen, die unter anderem in allgemeine Erklärungen münden. Informationspolitik und Medienkompetenz gehören in den Interessenbereich der UNESCO, ebenso die Definition von Weltkulturerbe beziehungsweise Weltnaturerbe. Historische Altstädte, antike Monumente oder Naturlandschaften fallen ebenso darunter wie immaterielle Werte, beispielsweise darstellende Künste oder mündliche Überlieferungen. Im Maison de l'UNESCO in Paris finden unter anderem öffentliche Ausstellungen statt.
Maison de l'UNESCO
7 Place de Fontenoy
75007 Paris
Frankreich