Theater Bouffes-Parisiens

Théâtre des Bouffes-Parisiens

Theaterliebhaber, die der französischen Sprache mächtig sind, sollten bei einem Paris-Aufenthalt auf alle Fälle einen Besuch des Théâtre des Bouffes-Parisiens mit einplanen. Zu sehen gibt es im Bouffes-Parisiens hauptsächlich zeitgenössische Komödien.

Das Théâtre des Bouffes-Parisiens liegt im Quartier Gaillon im 2. Pariser Arrondissement etwas versteckt in der Rue Monsigny. Ganz in der Nähe ist die Métrostation Quatre-Septembre.

Komödien für Theaterliebhaber im klassischen Ambiente

Das Theater verfügt über 650 Plätze, das Programm wechselt jede Saison. Das Bouffes-Parisiens ist über 100 Jahre alt. Während dieser Zeit gab es zahlreiche Premieren bekannter Komponisten und Autoren. Zu nennen wären Jacques Offenbach, Hervé, Claude Terrasse, Robert de Flers und Henri Bernstein.

Gegründet wurde das Théâtre des Bouffes-Parisiens am 5. Juli 1855 vom Komponisten Jacques Offenbach. Zuvor war Offenbach jahrelang musikalischer Leiter des Théâtre Français gewesen. Mit Hilfe seiner Beziehungen zu hohen französischen Staatsbeamten erhielt er eine Lizenz für ein eigenes Theater. Allerdings durften am Anfang nur Einakter gespielt werden, und mehr als vier Personen durften nicht auf der Bühne sein.

Eröffnet wurde das Bouffes-Parisiens im Salle Lacaze mit dem Einakter 'Les Deux Aveugles' ('Die beiden Blinden'). Jacques Offenbach war bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht als Komponist in Erscheinung getreten. Nach der Uraufführung im Jahr 1855 zur Zeit der Weltausstellung in Paris wurde er zum Star.

Jacques Offenbach – Meister der Operette

Bereits Ende 1855 wurde die Theaterlizenz erweitert, und man baute die größere Salle Choiseul mit bis zu 900 Plätzen. Der neue Saal war luxuriöser, und für das Orchester standen jetzt 30 Plätze zur Verfügung. Mit der neuen Lizenz durfte Offenbach Ein-Akt-Komödien mit oder ohne Musik aufführen, allerdings nur mit weniger als fünf Charakteren. Eröffnet wurde der neue Saal am 29. Dezember 1855 mit der Premiere der Operette 'Ba-ta-clan' von Jacques Offenbach.

Häufig hat man Werke Offenbachs als 'Opéra bouffe' bezeichnet, die nach dem Vorbild der 'Opéra comique' entstanden seien. Deshalb nannte Jacques Offenbach sein Theater auch 'Théâtre des Bouffes-Parisiens'. In Deutschland bezeichnet man die 'Opéra bouffe' als 'Operette', manchmal auch als 'burleske Oper'.

Für Offenbachs Theater galt die gleiche Kleiderordnung wie für die 'Grand Opéra': Die Herren erschienen im Frack mit weißen Handschuhen, die Damen entsprechend im Abendkleid.

Leiter des Bouffes-Parisiens

Die Leitung seines Theaters gab Jacques Offenbach bereits 1862 an Alphonse Varney ab. Von 1986 bis zu seinem Tod im Jahr 2007 leitete der französische Schauspieler Jean-Claude Brialy das Bouffes-Parisiens. Der heutige Direktor Bruno Finck ist der Nachfolger Brialys.

Reiseinfos
Adresse

Théâtre des Bouffes-Parisiens
4 Rue Monsigny
75002 Paris
Frankreich

48.868427, 2.335437

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