Bois de Boulogne
Bois de Boulogne
Der Bois de Boulogne war einstmals Jagddomäne der Könige. Heute tummeln sich in dem Waldgebiet Spaziergänger und Radfahrer. Einen guten Ruf hat der Bois de Boulogne nicht. Dennoch gehört der Pariser Stadtwald zu den interessanten Ausflugszielen der französischen Hauptstadt.
Mit seinen Ausmaßen von 8,46 Quadratkilometern ist der Bois de Boulogne das größte Naherholungsgebiet der Stadt. Die grüne Lunge von Paris liegt im Vorort Boulogne-Billancourt im 16. Arrondissement in Passy. Erreichbar ist der Park über die Métro-Station Porte Maillot mit der Linie 1 oder mit der Buslinie 244.
Der Bois de Boulogne – die grüne Lunge von Paris
Schon lange bevor man das Gebiet des heutigen Bois de Boulogne in die Stadt Paris eingemeindet hat, wurde der Wald genutzt. Bereits im 7. Jahrhundert jagten hier die 'französischen' Könige.
Unter Ludwig XVI. entwickelte sich der Forst zum beliebten Aufenthaltsort der vornehmen Pariser Bevölkerung. Während der Französischen Revolution wurde der Bois de Boulogne fast vollständig abgeholzt. 1814 kampierten Soldaten des englischen und russischen Heeres im Wald und zerstörten die restlichen Bäume und Anlagen.
Napoleon III. übernahm es 1852 schließlich, den Bois de Boulogne neu zu gestalten. Er beauftragte den Pariser Präfekten, Baron Haussmann, einen Landschaftspark nach dem Vorbild des Hyde Park in London zu schaffen. Neue Wege wurden angelegt und zwei künstliche Seen geschaffen. Dabei sorgten Planungsfehler dafür, dass die Neugestaltung sich bis 1864 hinzog. So waren beispielsweise die Seen an Anhängen angelegt worden und konnten deshalb nicht mit Wasser gefüllt werden.
Reiten, Radeln und Joggen im größten Stadtpark der Welt
1864 wurde der Bois de Boulogne der Öffentlichkeit übergeben. Auf 28 Kilometern Reitwegen, 15 Kilometern Radwegen und vielen Wanderwegen können die Besucher den Wald durchstreifen.
Über 400.000 Bäume wurden gepflanzt und machen den Bois zur grünen Lunge der französischen Hauptstadt. Besonders sehenswert ist der Rosengarten im Parc Bagatelle, zu dem auch ein kleines Schloss gehört.
Erst seit der Eingemeindung 1929 gehört der Wald von Boulogne zum Stadtgebiet von Paris. Heute wird der Stadtpark gern von einheimischen Familien zum Picknicken, Spazierengehen oder Reiten genutzt. Eine Bootsfahrt auf einem der Seen gehört zu den schönsten Annehmlichkeiten im Sommer.
Wandern vor den Toren der Stadt
Seinen schlechten Ruf verdankt der große Stadtpark der Tatsache, dass sich schon vor Jahrhunderten viel lichtscheues Gesindel im Wald aufhielt. Auch heute noch sollten Besucher in einigen Bereichen gut auf ihre Brieftaschen und Wertsachen achtgeben. Neben Kriminellen gehen auch Prostituierte in Teilen des Bois de Boulogne ihrem Gewerbe nach.
Von einem Besuch abhalten lassen sollte sich aber niemand. Viele versteckte Orte lohnen die Entdeckung und die Zahl der Wanderwege ist nahezu unüberschaubar. Zur Sicherheit sollten Ortsunkundige einen Stadtplan mitnehmen. Direkt neben dem Bois de Boulogne liegt der größte Zeltplatz bei Paris.
Bois de Boulogne
75016 Paris
Frankreich